Christian Hartz. Ökonomie und nationalsozialistische Zwangsarbeit

Christian Hartz (1961–2017), von Beruf Zimmermann und Diplom-Sozialökonom, war seit Frühjahr 2008 unter anderem für die und in der Kurt und Herma Römer Stiftung aktiv, hier die meiste Zeit als mitverantwortlicher Vorstand. Er setzte früh durch, dass die Stiftung in ihrer Erinnerungsarbeit zur Zwangsarbeit im Nationalsozialismus nicht mehr den Diskurs um die Entschädigung in den Vordergrund stellte, sondern begann, bei allen Ansätzen ihrer Bildung und Agitation einen direkten Zusammenhang der Zwangsarbeit zum anhaltenden Aufstieg des Kapitalismus in der Bundesrepublik Deutschland sowie zur erfolgreichen Nachkriegsmobilisierung der im Nationalsozialismus herangebildeten technokratischen wie ökonomischen Eliten in beiden deutschen Staaten herzustellen. Wie zum Beispiel den, dass die deutsche Volkswirtschaft bzw. ihr Kapitalblock noch heute von der unbezahlten Zwangsarbeit während des Krieges profitieren.

Christian Hartz_Oekonomie nationalsozialistischer Zwangsarbeit 
(Sozial.Geschichte Online 15 (2015), S. 8–34. http://www.stiftung-sozialgeschichte.de)